Lars Karoleski
Der aus Tangstedt stammende Kandidat für die Europawahl Lars Kuhlmann (CDU) bezifferte den Verlust für den europäischen Haushalt durch den Brexit auf bis zu 12 Mrd. Euro jährlich. „Das wird nicht spurlos am Landwirtschaftsbudget der EU vorbeigehen. Die neuen Aufgaben der EU sind groß, ebenso die Begehrlichkeiten“, so Kuhlmann.
Der scheidende Europaabgeordnete Reimer Böge (CDU) bekräftigte, dass der Brexit schon da sei. Schiffe, die heute britische Häfen Richtung Ostasien verlassen, kommen erst nach dem 29. März dort an. „Die Zollfrage ist völlig ungeklärt“, so Böge.
Dr. Christian von Boetticher, Geschäftsführer der Elmshorner Peter Kölln AG und Kreisvorsitzender der CDU konnte das ebenso bestätigten. Alleine durch den Kursverlust, den das britische Pfund gegenüber dem Euro seit der Brexitabstimmung erlitten habe, seien die weiterverarbeitete Cerealien des Traditionsunternehmens auf der Insel zu teuer geworden.
Bauernverbandspräsident Werner Schwarz forderte angesichts der Kritik am bisherigen sogenannten Greening eine praxisorientierte Weiterentwicklung der Umweltmaßnahmen. Dabei nannte er das Punktemodell des Deutschen Verbandes für Landschaftspflege eine nachdenkenswerte Alternative. In diesem Modell können Landwirte individuell für verschiedene Maßnahmen wie Blühstreifen, Fruchtfolgen und Anbauintensitäten Punkte erhalten, nach denen sich dann entsprechend die Höhe der Zahlungen richtet.
Böge geht davon aus, dass die EU-Agrarpolitik zukünftig weitestgehend noch Zielvorgaben machen werde. Die Umsetzung sei dann Aufgabe der Länder.
Obstbauer Wilfried Plüschau aus Hohenhorst kritisierte die seiner Meinung nach zu große Ungleichbehandlung der Landwirte in Fragen des Pflanzenschutzes scharf: „Dann brauchen wir auch keine EU!“
Reimer Böge hielt dem entgegen, es sei nicht das Problem der übrigen EU-Länder, wenn Deutschlands Behörden verschärfende Sonderwege für sich suchen würden.
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