
KREIS PINNEBERG. Es herrscht eitel Sonnenschein. Und zwar im doppelten Sinne. Denn während bei der Grundsteinlegung für die neue Kreisberufsschule in Pinneberg gestern die Herbstsonne strahlt, kleiden die Politiker ihre Erinnerungen an den seit Jahren schwelenden Streit um den Neubau der Schule in freundliche Worte. „Die Arbeit war konstruktiv und anstrengend für beide Seiten“, sagt Landrat Oliver Stolz. Gemeint sind die Politiker des Kreistags auf der einen und die Mitarbeiter der Kreisverwaltung auf der anderen Seite. Stolz lobt seine Verwaltungsmitarbeiter und sagt in Richtung der Politiker: „Sie haben den richtigen Weg gefunden.“
Der Kreis ist als Träger der Berufsschule Bauherr des 24-Millionen-Euro-Projekts. Der Züblin AG als Generalunternehmerin wünscht er eine glückliche Hand. „Ich will nicht verhehlen, dass wir die in der Vergangenheit selbst nicht immer hatten.“ Damit spielt der Landrat auf missglückte teure Projekte wie die Kooperative Leitstelle an.
Kerstin Seyfert (CDU), Vorsitzende des Kreisausschusses für Schule, Kultur und Sport, dankt ausdrücklich den Mitgliedern der Lenkungsgruppe – einem Gremium, in dem Mitglieder des Kreistags, der Verwaltung und externe Fachleute die Planungen begleiten. Ihr Dank lässt sich auch als Seitenhieb auf die SPD verstehen, welche die Lenkungsgruppe zwischenzeitlich verlassen hatte.
Schulleiter Peter Behre kommentiert die Hängepartie in der Vergangenheit zurückhaltend und freut sich über die Bagger, die mit dem Abriss alter Gebäudeteile bereits ganze Arbeit geleistet haben: „Wir haben das Schlimmste hinter uns. Die Bagger nerven. Aber sie bringen uns jeden Tag ein Stück weiter.“ Die Lehrer aus seinem Kollegium bittet er um Geduld: „Wir sind noch lange nicht am Ende.“
Pinnebergs Bürgermeisterin Urte Steinberg sagt: „Ich bin hier selbst zur Schule gegangen und stolz auf sie. Sie ist eine große Bereicherung für die Stadt. In Pinneberg tut sich was.“ Dirk Loßack, Staatssekretär im Bildungsministerium, zitiert Ministerpräsident Torsten Albig, der zu einem ähnlichen Anlass philosophierte: „Wir müssen Straßen und Brücken bauen. Doch der Brückenbau in die Zukunft findet hier statt.“
Quelle: Pinneberger Tageblatt (T. Thieme)
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