„Die Aussichten sind alarmierend. Es drohen soziale Verwerfungen. Wir müssen handeln. Jetzt!“ Diese Bilanz zog Martin Balasus, CDU-Landtagsabgeordneter für den Wahlkreis Pinneberg-Elbmarschen nach einem Gespräch mit Jörn Peter Maurer, Geschäftsführer der Stadtwerke Wedel, und Olaf Deich, Geschäftsführer der Stadtwerke Uetersen.
Balasus hatte sich von den Chefs der beiden kommunalen Energieversorger über die aktuelle Lage auf dem Strom- und dem Gasmarkt sowie über mögliche Konsequenzen informieren lassen. Durch Russlands Krieg gegen die Ukraine, die gefolgten Sanktionen der EU und die daraus resultierende Gas-Politik Moskaus schließen die Experten der Stadtwerke bei einem bestimmten Szenario eine Gaspreiserhöhung mindestens um das Dreifache nicht aus. Und weil deshalb viele Menschen das Heizen mit Stromradiatoren als Alternative nutzen könnten, werde es auf jede Kilowattstunde erzeugten Stroms ankommen.
Martin Balasus unterstützt deshalb die Wünsche der beiden Stadtwerke-Geschäftsführer an die Politik uneingeschränkt: Die noch verbliebenen konventionellen Kraftwerke wie beispielsweise Kernkraftwerke müssen übergangsweise und zeitlich befristet am Netz bleiben und bürokratische Hürden, die dem Ausbau der Erneuerbaren Energien wie Photovoltaik im Wege stehen, müssen endlich fallen. Konkretes Beispiel dafür ist die umgehende Öffnung von Landschaftsschutzgebieten für den Bau von PV-Anlagen, wo es Sinn macht. Technisch könnten mehrere Hektar große Freiflächensolaranlagen innerhalb weniger Wochen entstehen, Flächen und Material stünden bereit. Aber die Genehmigungen, wenn sie denn möglich sind, dauern Monate, wenn nicht Jahre.
Spar-Duschköpfe und die Absenkung der Wohnungstemperatur werden nicht reichen, um das zu kompensieren. Denn hier herrscht die Physik und nicht etwa Dogmen. Deshalb sind Bundeswirtschaftsminister Habeck und Bundesumweltministerin Lemke aufgefordert, unverzüglich Entscheidungen zu treffen. Sie mögen schmerzhaft sein – aber außergewöhnliche Umstände erfordern außergewöhnliche Maßnahmen“, stellte der Landtagsabgeordnete klar und: „Wir müssen unsere Stadtwerke unterstützen, wo wir können.“ Hierzu gehöre auch eine Vereinfachung der Prozesse rund um Photovoltaik für zuhause, sei es auf dem Dach oder beim Einsatz sogenannter ‚Balkon-Anlagen‘. „Wir müssen es den Menschen ermöglichen, sich dort, wo es geht, möglichst einfach selbst helfen zu können.“
Wer das aktuelle System der Energieversorgung versteht, begreift auch, dass es sich hier nicht um Alarmismus handelt, sondern um logische Konsequenzen. Die beiden Stadtwerke liefern an Zehntausende von Kunden in der Region Erdgas. Sie beziehen das zu Teilen auch von der Firma Uniper, die es wiederum zu großen Mengen aus Russland importiert.
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