
Reform der jetzigen Regelung überfällig
KREIS PINNEBERG. In die Debatte des Kreises Pinneberg um Kinderbetreuung in Kindertagesstätten (KiTa) versus Betreuung bei Kindertagesmüttern und -vätern mischt sich der neugewählte jugendpolitische Sprecher der CDU Kreistagsfraktion, der Elmshorner Kreistagsabgeordnete Phillipp Lohse (24), ein und fordert die vollständige Gleichstellung der Betreuung in einer KiTa oder in der Tagespflege.
Nach der bestehenden Regelung der Kindertagespflegesatzung im Kreis Pinneberg sind Eltern verpflichtet, im halbjährlichen Turnus Absagen von KiTas vorzuweisen, um einen Betreuungskostenzuschuss für die Tagesmutter zu erhalten. Diese Regelung müsse nach Meinung der CDUKreistagsfraktion aufgehoben werden. Stattdessen solle den Eltern eine wirkliche Wahl zwischen beiden Betreuungsarten ermöglicht werden, ohne Ihnen Steine in den Weg zu legen, meint Lohse. Dies würde auch dem landläufigen Image von Tagesmüttern als „Betreuung 2. Wahl“ entgegentreten. „Wir schätzen die Betreuung durch Tagesmütter gleichwertig mit der Betreuung in einer KiTa ein“, sagt Lohse. Tagesmütter könnten beispielsweise in vielen Fällen flexibler auf Eingangs- und Abholzeiten reagieren. Dies komme insbesondere Eltern zugute, die beide voll berufstätig seien.
Zudem sei der zurzeit bestehende Rückstau von ca. 200 noch zu bearbeitenden Differenzkostenanträgen schnellstmöglich abzubauen. „Hier muss umgehend eine Lösung gefunden werden, damit die betroffenen Familien das ihnen zustehende Geld vom Kreis Pinneberg endlich erhalten können“, so Lohse. Ferner gebe es beim Verwaltungsgericht Schleswig ein anhängiges Normenkontrollverfahren einer Tagesmutter aus Moorrege, die gegen die Kindertagespflegesatzung des Kreises Pinneberg klage. Auch gab es kürzlich eine Demonstration betroffener Tagespflegepersonen sowie Eltern und Kindern im Jugendhilfeausschuss des Kreises Pinneberg.
Im August dieses Jahres war außerdem eine Onlinepetition erhoben worden, die bereits mehr als 800-mal gezeichnet worden ist. „Wir wollen nicht erst den Ausgang des verwaltungsgerichtlichen Normenkontrollverfahrens abwarten, sondern schon jetzt eine Regelung im Interesse aller Beteiligten finden. Bei der jetzigen faktischen Benachteiligung der Tagespflege darf es nicht bleiben“, so Lohse weiter. Es dürfe nicht der Eindruck entstehen, der Kreis bevorzuge die institutionelle Betreuung von Kindern gegenüber der Pflege durch Tagesmütter und -väter. Ziel sei ein echtes Wahlrecht für die Eltern. Man wolle in diesem Zuge auch auf eine erneute Angemessenheitsprüfung des Betreuungsentgeltes durch die Verwaltung hinwirken.
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Pressesprecherin CDU-Kreistagsfraktion Pinneberg
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