
KREIS PINNEBERG. Erste offene Fraktionssitzung 2014 der CDU-Kreistagsfraktion im Kinderschutzhaus Elmshorn. Kürzlich fand im Kinderschutzhaus Elmshorn das alljährliche Informationsgespräch, im Rahmen einer offenen Fraktionssitzung, zwischen Mitgliedern der CDU-Kreistagsfraktion unter der Leitung der Fraktionsvorsitzenden Heike Beukelmann sowie Günther Traulsen, Leiter des Kinderschutzhauses, Inka Risch, Koordination Bereitschaftspflege, Anja Martin, Koordination Kinderschutzhaus und Eckbert Jänisch, Geschäftsfüher Gemeinnützige PERSPEKTIVE GmbH, statt.
Nach der Besichtigung des Kinderschutzhauses stand insbesondere das Thema „Kindeswohlgefährdung“ im Mittelpunkt des Abends. „Aufgrund der aktuellen Ereignisse in Hamburg, im Fall des getöteten kleinen Mädchens Yagmur, müssen wir uns auch im Kreis Pinneberg fragen, ob wir im Bereich der Kindeswohlgefährdung schnell und zügig eingreifen können“, so Beukelmann. Ein weiterer wichtiger Punkt sei die Frage, ob die bislang auf den Weg gebrachten Maßnahmen des Präventionskonzeptes, seinerzeit maßgeblich von der CDU erarbeitet, ausreichend sind.
Jänisch bestätigte, dass der Kreis Pinneberg gut aufgestellt sei, insbesondere mit den „Frühen Hilfen“. Alle Beteiligten kamen überein, dass man weiterhin auf Prävention setze, denn man wolle agieren, und nicht erst reagieren, wenn vielleicht schon alles zu spät sei.
Jedoch wies Jänisch auch auf die stark veränderten gesellschaftlichen Bedingungen hin, die zu einem Anstieg der Fallzahlen gefährdeter Kinder, aber vor allem auch zu einer größeren Komplexität der Fälle führe.
Zudem würde sich der starke Zuwachs an Migranten, der in den kommenden Jahren noch zunehmen werde, mit all ihren Problemen der Eingliederung, auch auf die Fallzahlen der Kindeswohlgefährdung auswirken. „Bereits jetzt haben 43% der im Kinderschutzhaus untergebrachten Kinder mindestens einen Elternteil mit Migrationshintergrund“, so Traulsen.
Ein weitaus größeres Problem, soJänisch, sei aber auch in der zunehmenden Anzahl der von Armut betroffenenKinder zu erwarten, insbesondere in Familien von Alleinerziehenden. „In 2013 waren 66 Prozent der jüngeren Kinder, die Inobhut genommen wurden, aus einem alleinerziehenden Haushalt“, sagt Jänisch. Auch das Problem der Vereinbarkeit von Familie und Beruf müsse gelöst werden.
„Die CDU-Fraktion nimmt diese Informationen auf, auch im Hinblick auf die zukünftige Sozialplanung des Kreises Pinneberg“, so Beukelmann. Bei der Beschäftigung mit der Frage,ob sich die schweren Misshandlungen an Kindern mit Todesfolge in Hamburg auch im Kreis Pinneberg in der Form ereignen könnten, seien sich alle einig, dass man trotz aller präventiven Maßnahmen dies nicht vollständig ausschließen kann. Hinzu käme, dass aufgrund des akuten Mangels an qualifizierten Fachkräften in der Jugendhilfe am Arbeitsmarkt, nicht einmal die von der Kreispolitik bewilligten Stellen zurzeit besetzt werden könnten.
Dennoch würden die furchtbaren und immer wiederkehrenden Todesfälle von Kindern in Hamburg zeigen, dass dort ein anderer Weg beschritten werden müsse, mahnt die Fraktionsvorsitzende Beukelmann. Es erschüttere sie, dass der Senat nicht durchgreife. Die Vernetzung der einzelnen Ämter funktioniere offenbar nicht. Jeder schiebe die Verantwortung dem anderen zu. Die Leidtragenden seien die Kinder.
„Stellen wir fest, dass unser Präventionskonzept nicht mehr in ausreichendem Maß greift, müssen wir nachsteuern“, sagt Beukelmann. Dafür sei man auch bereit, mehr Geld in die Hand zu nehmen. „Jedes misshandelte Kind, ist ein Kind zuviel“, befindet Beukelmann. Dem entgegenzuwirken, sei eines der wichtigsten politischen Ziele der CDU für den Kreis Pinneberg.
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